Umschulung Justizvollzugsbeamter
Menschen, die beruflich noch einmal von vorne beginnen möchten und zugleich den Wunsch haben, einen Beitrag zur Sicherheit in unserem Land zu leisten, fassen zuweilen auch eine Umschulung zum Justizvollzugsbeamten ins Auge. Die Notwendigkeit eines Strafvollzugs ist zwar nicht erfreulich, lässt sich aber oftmals nicht von der Hand weisen. Wer in der Bundesrepublik Deutschland gegen das Gesetz verstößt, muss die daraus resultierenden Konsequenzen tragen und im Falle eines entsprechenden Urteils eine Haftstrafe antreten. Justizvollzugsbeamte sind hier die Fachkräfte, die einen ordnungsgemäßen Vollzug der Haftstrafe durchsetzen.
Dementsprechend sind sie wichtige Säulen der deutschen Justiz, denn ohne entsprechende Beamte wäre der Betrieb von Justizvollzugsanstalten vollkommen undenkbar. Wer sich dessen bewusst ist und den Strafvollzug nicht nur als notwendiges Übel der Gesellschaft, sondern auch spannendes Tätigkeitsfeld begreift, hat mitunter den Wunsch, eine Umschulung zum Justizvollzugsbeamten zu absolvieren.
Inhaltsverzeichnis
Berufsbild Justizvollzugsbeamter
All diejenigen, die mit einer Qualifizierung als Beamter im Justizvollzugsdienst liebäugeln, sollten vorab natürlich ganz genau wissen, was auf sie zukommt. Nur wenn man das genaue Berufsbild kennt, kann man ergründen, ob die Tätigkeit den persönlichen Neigungen und Wünschen gerecht wird. Dies gilt gleichermaßen für Interessenten an einer Umschulung und potenzielle Auszubildende. Die Gewährleistung der Sicherheit im Strafvollzug ist die zentrale Aufgabe eines jeden Justizvollzugsbeamten.
Die Beaufsichtigung der Gefangenen ist dementsprechend der Kern der Tätigkeit. Aus diesem Grund werden sie zuweilen auch als Schließer oder Gefängniswärter bezeichnet, was dem umfangreichen Berufsbild jedoch in keiner Weise gerecht wird. Beamte im Justizvollzugsdienst übernehmen ebenfalls die Unterstützung der Insassen bei der Vorbereitung eines neuen, gesetzeskonformen Lebens außerhalb der Gefängnismauern. Im Strafvollzug geht es schließlich nicht nur darum, Straftäter zu inhaftieren, sondern diese nach Möglichkeit auch zu einem Umdenken zu bewegen, so dass diese nach ihrer Haftstrafe ein Leben als Mitglied der Gesellschaft und ohne Straftaten führen können.
Weiterhin können Justizvollzugsbeamte ebenfalls administrative Aufgaben übernehmen und sich so der Verwaltung im Strafvollzug widmen. Darüber hinaus können entsprechende Beamte ebenfalls die Berufsausbildung der Gefangenen vorantreiben oder sich der Krankenpflege in einer Justizvollzugsanstalt widmen. Folglich ergeben sich für Justizvollzugsbeamte in den folgenden Bereichen spannende Beschäftigungsmöglichkeiten:
- allgemeiner Vollzugsdienst
- Sanitätsdienst
- Werksdienst
- Verwaltungsdienst
Als Justizvollzugsbeamter arbeitet man dabei in erster Linie in Justizvollzugsanstalten. Darüber hinaus ergeben sich auch in den dazugehörigen Verwaltungsbehörden interessante Perspektiven für entsprechend qualifizierte Beamte.
Verdienstmöglichkeiten für Justizvollzugsbeamte
Langeweile ist für Justizvollzugsbeamte ein absolutes Fremdwort, denn jeden Tag aufs Neue müssen sie neue Herausforderungen im Job meistern. Zudem tragen Beamte im Justizvollzugsdienst viel Verantwortung, der sie im beruflichen Alltag gerecht werden müssen. Schon kleine Fehler können schwerwiegende Konsequenzen haben und beispielsweise einen Zwischenfall in der JVA zur Folge haben.
Der Beruf des Justizvollzugsbeamten ist folglich sehr fordernd, so dass eine entsprechende Vergütung eine Selbstverständlichkeit sein dürfte. Diejenigen, die über eine berufliche Zukunft als Justizvollzugsbeamter nachdenken, wollen folglich wissen, was sie finanziell erwartet. Grundsätzlich ist zunächst festzuhalten, dass das Einkommen im Einzelfall variieren kann. Um sich einen ersten Eindruck von den Verdienstmöglichkeiten als Justizvollzugsbeamter zu verschaffen, bietet es sich jedoch an, einen Blick auf das durchschnittliche Gehalt zu werfen, das sich auf rund 24.000 Euro bis 42.000 Euro brutto im Jahr beziffern lässt.
Die Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten
Der Berufswunsch Justizvollzugsbeamter lässt sich in die Tat umsetzen, indem man eine entsprechende Ausbildung in Angriff nimmt. Hier ergeben sich üblicherweise vor allem die folgenden Optionen zur Qualifizierung als Justizvollzugsbeamter:
- Beamter im allgemeinen Vollzugsdienst
- Beamter im mittleren Verwaltungsdienst bei den Justizvollzugsanstalten
- Beamter im Werkdienst in den Justizvollzugsanstalten
- Diplomverwaltungswirte (FH)
Verschiedene Ausbildungswege führen somit in den Justizvollzug und eröffnen Interessenten spannende Perspektiven in einem facettenreichen Tätigkeitsbereich. Je nach Ausbildungsgang können die Rahmenbedingungen variieren. Im Allgemeinen ist ein mittlerer Bildungsabschluss oder das (Fach-)Abitur erforderlich, um die 1,5- bis 2-jährige Ausbildung aufnehmen zu können. Kosten fallen im Zuge dessen nicht an, stattdessen erhalten die Auszubildenden eine Ausbildungsvergütung.
Die Umschulung zum Justizvollzugsbeamten
Auf der Suche nach einer speziellen Umschulung zum Justizvollzugsbeamten erlebt man eine Enttäuschung, denn entsprechende Angebote existieren schlichtweg nicht. In anderen Berufen werden durchaus auch Umschulungsmaßnahmen als Alternativen zu klassischen Berufsausbildungen angeboten, so dass sich für Berufserfahrene eine bequeme Möglichkeit ergibt, nach der Erstausbildung einen zweiten Beruf zu erlernen. Angehende Beamte im Justizvollzugsdienst kommen dahingegen nicht in den Genuss solcher Qualifizierungen, so dass anstelle einer gesonderten Umschulung der ganz normale Vorbereitungsdienst zu absolvieren ist.
Voraussetzungen, Dauer und Kosten der Umschulung zum Justizvollzugsbeamten
In Ermangelung einer speziellen Umschulung zum Justizvollzugsbeamten existieren auch keine besonderen Rahmenbedingungen. Unabhängig davon, ob man gerade frisch von der Schule kommt oder bereits einen anderen Beruf erlernt hat, muss man somit den Vorbereitungsdienst absolvieren. Umschüler haben hier allerdings besonders gute Karten, denn ihre praktische Vorbildung kann ihnen im Justizvollzugsdienst zugutekommen.
Gesundheits- und Krankenpfleger können so im Rahmen einer solchen Qualifizierung die Basis für einen erfolgreichen Einstieg in den Sanitätsdienst schaffen. Eine Laufbahn als Justizvollzugsbeamter im Werksdienst setzt ebenfalls eine vorherige Ausbildung in einem anderen Beruf voraus. Die Voraussetzungen können folglich stark variieren, zeigen aber deutlich, dass der Beamte im Justizvollzug bestens für Umschüler geeignet ist.
Allerdings gibt es auch eine Altershöchstgrenze für Bewerber sowie je nach Laufbahn bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Schulbildung. Zwischen 1,5 und zwei Jahren müssen diese für die Qualifizierung veranschlagen, die mit keinen Gebühren verbunden ist. Stattdessen wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt, deren Höhe oftmals aber nicht zur Finanzierung des Lebensunterhalts ausreicht. Aus diesem Grund sollten Umschüler zum Justizvollzugsbeamten mit dem Arbeitsamt das Gespräch suchen und auf eine Förderung der Maßnahme hinwirken. So können sie sich finanzielle Hilfen zum Lebensunterhalt sichern.
Welche Alternativen gibt es zur Umschulung zum Justizvollzugsbeamten?
Menschen, die grundsätzlich an einer Umschulung zum Justizvollzugsbeamten interessiert sind, sich aber eine größtmögliche Auswahl sichern wollen, tun gut daran, Alternativen in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang unter anderem die folgenden Berufe:
- Polizeivollzugsbeamter
- Beamter im Verfassungsschutz
- Justizfachangestellter
- Fachkraft für Schutz und Sicherheit
- Zollbeamter
- Sozialarbeiter