Umschulung Berufskraftfahrer
Berufskraftfahrer/innen haben sehr gute Berufsaussichten und können in den unterschiedlichsten Branchen, wie zum Beispiel im Personen- und Gütertransport oder im Bereich der Personenbeförderung arbeiten. Für alle diejenigen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind oder im zweiten Bildungsweg eine neue berufliche Perspektive suchen, bietet sich eine Umschulung zum Berufskraftfahrer an. Quereinsteiger können in dem Beruf schnell Fuß fassen und von einer abwechslungsreichen Tätigkeit profitieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Berufsbild Berufskraftfahrer
- 2 Umschulung zum Berufskraftfahrer
- 3 Quereinstieg zum Berufskraftfahrer – das sind die Voraussetzungen
- 4 Ablauf der Umschulung zum Berufskraftfahrer
- 5 Lerninhalte bei der Umschulung zum Berufskraftfahrer
- 6 Gehaltsaussichten für den Beruf Berufskraftfahrer
- 7 Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Berufskraftfahrer
- 8 Zukunftsaussichten für den Beruf Berufskraftfahrer
- 9 Wie fördert das Arbeitsamt die Berufskraftfahrer-Umschulung?
- 10 Welche Alternativen gibt es zur Umschulung zum/zur Berufskraftfahrer/in?
- 11 Achtung! Tipp aus der Redaktion
Berufsbild Berufskraftfahrer
Der Beruf des Berufskraftfahrers wird häufig mit dem Bild eines Lkw-Fahrers assoziiert. Jedoch hat der Beruf weit mehr zu bieten als nur das Fahren eines Lkws. Denn Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer kommen nicht nur im Frachtverkehr zum Einsatz, sondern auch bei der Personenbeförderung. So übernehmen Berufskraftfahrer den Transport verschiedener Güter und im Personenverkehr sind sie für das Fahren von Reise- und Linienbussen verantwortlich.
Den Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer hinter dem Steuer eines Fahrzeugs (Lkw, Bus etc.) und können in den unterschiedlichsten Unternehmen tätig werden. Hierzu gehören beispielsweise:
- Bus-Reiseunternehmen
- Speditionen
- Post-Betriebe
- Verkehrsbetriebe
- Kurierdienste
- weitere Transportunternehmen des Güter- und Personenverkehrs
Umschulung zum Berufskraftfahrer
Die Umschulung zum Berufskraftfahrer richtet sich an Personen, die gerne auf den Straßen unterwegs sind. Zielgruppen sind zum Beispiel Arbeitssuchende oder Personen, die sich durch einen Quereinstieg neu am Arbeitsmarkt positionieren möchten. Dabei kann die Umschulung zum Berufskraftfahrer/in an unterschiedlichen Ausbildungsstätten in Vollzeit oder auch nebenberuflich absolviert werden.
Quereinstieg zum Berufskraftfahrer – das sind die Voraussetzungen
Um eine Umschulung zum Berufskraftfahrer beginnen zu können, sollte mindestens ein Hauptschulabschluss vorhanden sein. Wichtiger als die schulischen Voraussetzungen ist jedoch die gesundheitliche Eignung gemäß der Fahrererlaubnisverordnung (FeV). Im Rahmen dieser Eingangsuntersuchung werden Bewerber auf die folgenden Fähigkeiten geprüft:
- Orientierungsfähigkeit
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit
- Reaktionsfähigkeit
- Belastbarkeit
Besonders wichtig ist, dass Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer über ein gutes Sehvermögen verfügen. Deshalb erfolgt in der Regel auch eine ärztliche Untersuchung der Augen, wonach ein entsprechendes Gutachten erstellt wird.
Darüber hinaus sollten Quereinsteiger und Interessenten nur dann eine Umschulung zum Berufskraftfahrer/in in Erwägung ziehen, wenn die folgenden persönlichen Voraussetzungen gegeben sind:
- Freude am Fahren
- hohes Verantwortungsbewusstsein
- hohe Zuverlässigkeit
- langes Sitzen stellt kein Problem dar
- hohes Maß an Flexibilität
Je nachdem, für welche Anstellung man sich nach der Umschulung entscheidet, sollte man auch eine gewisse „Reiselust“ mitbringen. Wenn zum Beispiel im Fernverkehr gearbeitet wird, bringt diese Anstellung mit sich, dass man auch für längere Zeit nicht zu Hause ist. Das Gleiche gilt auch für Anstellungen bei Bus- und Reiseunternehmen.
Dauer der Umschulung zum Berufskraftfahrer
Die klassische Ausbildung zum Berufskraftfahrer dauert drei Jahre. Die Dauer der Umschulung zum Berufskraftfahrer ist abhängig davon, ob sie in Voll- oder Teilzeit (nebenberuflich) absolviert wird. Länger als zwei Jahre dauert die Umschulungsmaßnahme jedoch in der Regel nicht.
Anbieter der Umschulung zum Berufskraftfahrer
Es existieren zahlreiche Anbieter, die eine Umschulung zum Berufskraftfahrer anbieten, die sich an verschiedene Zielgruppen richten. Beispielsweise bieten auch die TÜV-Stellen einen 2,5-monatigen Lehrgang an, der für Personen geeignet ist, die bereits über eine entsprechende Fahrerlaubnis verfügen.
Mithilfe dieses kurzen Lehrgangs kann man sich auf die IHK-Abschlussprüfung vorbereiten. Wer nicht über den Führerschein der Klasse C, CE oder D verfügt, muss zunächst die Umschulung absolvieren.
Was kostet eine Umschulung zum Berufskraftfahrer
Je nach Ausbildungsinstitut können Lehrgangsgebühren anfallen. Arbeitssuchende können sich die Umschulung zum Berufskraftfahrer bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen durch die Agentur für Arbeit finanzieren lassen.
Sollten die Voraussetzungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) erfüllt sein, so besteht die Möglichkeit, einen Bildungsgutschein zu beantragen. Weitere Fördermaßnahmen und die Voraussetzungen hierfür sollten mit dem Anbieter der Umschulung besprochen werden.
Ablauf der Umschulung zum Berufskraftfahrer
In der Umschulungsmaßnahme werden Teilnehmer auf die IHK-Prüfung vorbereitet und lernen das notwendige theoretische und praktische Wissen. Die Prüfung besteht ebenfalls aus einem theoretischen und praktischen Teil.
Lerninhalte bei der Umschulung zum Berufskraftfahrer
Die Lerninhalte werden gemäß der Ausbildungsverordnung und des Rahmenlehrplans vorgegeben. Unter anderem werden folgende Lerninhalte vermittelt:
- Wartung und Pflege von Nutzfahrzeugen
- Nutzung des Antriebsstrang/Überprüfung des Fahrgestells, der Bremsen und der Räder
- Betriebsbereitschaft des Motors prüfen
- Betriebswirtschaftliche Grundlagen und Grundlagen der Physik
- Kostenkalkulation, Abrechnung und Dokumentation
- Verladung von Gütern/spezielle Güter transportieren
- Routen in inn- und ausländische Zielgebiete planen und durchführen
- Beförderungsablauf auftragsoptimiert gestalten
- Unfallverhütungsvorschriften und gesetzliche Vorschriften (StVO/StVZO)
- Gesprächsführung/Konfliktbewältigung
- Besetzung KOM
- Tarifrecht Personenverkehr
- Zollrechtliche Vorschriften, internationale Rechtsvorschriften im Straßenverkehr und Beförderungsvorschriften
Darüber hinaus lernen Umschüler auch die unterschiedlichen Fahrzeugarten und Motortypen kennen und setzen sich mit Fahrzeugabmessungen, Betriebs- und Hilfsstoffen auseinander. Außerdem lernen sie die gesetzlichen Vorschriften zum Umgang mit Betriebs- und Hilfsstoffen.
Gehaltsaussichten für den Beruf Berufskraftfahrer
Die Frage, wie viel genau ein Berufskraftfahrer nach der Umschulung verdient, kann nicht pauschal beantwortet werden. Die Höhe des späteren Gehaltes ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig, insbesondere von der Art der Beschäftigung und des Arbeitgebers. Generell sind die Gehaltsaussichten jedoch als sehr gut einzuschätzen. Vor allem dann, wenn im Schichtdienst gearbeitet wird, da hier Angestellte von Zuschlägen profitieren können.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Berufskraftfahrer
Im Anschluss an die Umschulung zum Berufskraftfahrer stehen den Absolventen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine aufbauende Weiterbildung ist eine attraktive Option und schafft die Grundlage für einen beruflichen Aufstieg. Geeignet sind Weiterbildungsmaßnahmen vor allem für Personen, die mehr Verantwortung übernehmen möchten. Hier kämen unter anderem folgende Weiterbildungen infrage:
- Technischer Fachwirt/in
- Geprüfte/r Fachwirt/in für Güterverkehr und Logistik
- Geprüfte/r Meister/in für Kraftverkehr
- Staatlich geprüfte/r Techniker/in (Fachrichtung Verkehrstechnik mit dem Schwerpunkt Verkehrsmanagement oder Kraftfahrzeugtechnik
Viele dieser Weiterbildungsmaßnahmen können auch nebenberuflich, beispielsweise über eine Abendschule oder in Form eines Fernstudiums, absolviert werden. Zudem besteht auch hier unter bestimmten Voraussetzungen, Fördergelder in Anspruch zu nehmen.
Zukunftsaussichten für den Beruf Berufskraftfahrer
Schon jetzt werden Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer händeringend gesucht. Glaubt man den aktuellen Prognosen, so werden rund 150 000 Berufskraftfahrer in den kommenden zehn Jahren fehlen, da die jetzigen Beschäftigen in Rente gehen.
Demnach sind die Zukunftsaussichten sehr gut. Bestätigt wird dies noch durch die DEKRA, die in ihrem Arbeitsreport aus dem Jahr 2012 über die regionale Arbeitsmarktentwicklung in Bezug auf den Beruf Berufskraftfahrer informiert.
Wie fördert das Arbeitsamt die Berufskraftfahrer-Umschulung?
Die Berufskraftfahrer-Umschulung soll langfristig zwar für beruflichen Erfolg inklusive attraktiver Verdienstmöglichkeiten sorgen, aber zunächst handelt es sich um eine finanzielle Belastung.
Die Lehrgangsgebühren sowie der laufende Lebensunterhalt, der in Ermangelung eines Einkommens zum Problem wird, setzen Umschüler/innen unter enormen Druck.
Daher sollten diese nicht zögern, einen Beratungstermin beim Arbeitsamt zu vereinbaren. Dort können sie eine Förderung beantragen, die einerseits aus einem Bildungsgutschein und andererseits aus Hilfen zum Lebensunterhalt besteht.
Welche Alternativen gibt es zur Umschulung zum/zur Berufskraftfahrer/in?
Die Berufskraftfahrer-Umschulung ist aufgrund des akuten Personalmangels in der Branche sehr aussichtsreich und dementsprechend gefragt. Interessierte sollten ihre Berufswahl dennoch sorgfältig überdenken und unter anderem auch die folgenden Umschulungsalternativen im Hinterkopf haben:
- Fachkraft im Fahrbetrieb
- Fahrlehrer/in
- Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice
- Eisenbahner/in im Betriebsdienst der Fachrichtung Lokführer und Transport
- Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Die Berufskraftfahrer-Umschulung erweist sich aufgrund des hohen Personalbedarfs in diesem Bereich als überaus vielversprechend. Interessierte kommen in den Genuss exzellenter Jobchancen und können voller Euphorie den Berufswechsel vollziehen.
Allerdings sollten sie dabei nichts überstürzen und unter anderem den folgenden Tipp aus unserer Redaktion beherzigen.
Beurteilen Sie Ihre Eignung als Berufskraftfahrer/in selbstkritisch!
Die formalen Voraussetzungen regeln den Zugang zum Beruf des Berufskraftfahrers und dienen hier gewissermaßen als Leitlinien. Interessierte sollten aber auch ihre persönliche Eignung hinterfragen. Nur wenn diese gegeben ist, kann man lange zufrieden als Berufskraftfahrer/in arbeiten und darin sein Glück finden.
Die folgenden Kriterien sind hierbei ausschlaggebend:
- Flexibilität
- Belastbarkeit
- Organisationsgeschick
- Fahrfreude
- technisches Verständnis
- Zuverlässigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Eigenständigkeit