Umschulung Speditionskaufmann
Die Transport- und Logistikbranche erlebt gegenwärtig einen regelrechten Boom und erweist sich dadurch auch für Quereinsteiger als spannender Tätigkeitsbereich. Obgleich ambitioniertes Personal hier vielfach dringend gebraucht wird, sind die Perspektiven für ungelernte Kräfte sehr eingeschränkt. Für eine klassische Berufsausbildung scheint es aber zuweilen zu spät zu sein, so dass sich die Frage stellt, ob ein Wechsel in die Logistikbranche überhaupt noch gelingen kann.
Die Antwort lautet eindeutig Ja, schließlich ist eine Umschulung zum Speditionskaufmann eine Option und führt zum anerkannten Berufsabschluss. Erwachsene erhalten so die Chance auf eine zweite Ausbildung und können als Speditionskaufleute noch einmal durchstarten. Trotz aller Euphorie darf man allerdings nicht vergessen, dass eine solche Qualifizierungsmaßnahme mit besonderen Herausforderungen einhergeht. Folglich sollten angehende Speditionskaufleute im Vorfeld einer Umschulung einige Informationen sammeln.
Inhaltsverzeichnis
Berufsbild Speditionskaufmann
Wenn es darum geht, zu erörtern, ob eine Umschulung zur Speditionskauffrau den eigenen Karriereplänen gerecht wird, sollten sich potenzielle Umschüler zunächst mit dem Berufsbild auseinandersetzen. Im Zuge dessen stellen sie rasch fest, dass der Beruf des Speditionskaufmanns mittlerweile der Vergangenheit angehört und durch den Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung abgelöst wurde.
Dieser Wechsel fand am 1. August des Jahres 2004 statt und war eine Reaktion auf die Entwicklungen in der Branche. Speditionskaufleute beziehungsweise Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung finden nicht nur in Speditionen, sondern in sämtlichen Transportunternehmen sowie der gesamten Lagerwirtschaft spannende Karrierechancen vor. Dort können sie beispielsweise die folgenden Aufgaben übernehmen:
- Planung und Organisation des Güterversands
- Lagerorganisation
- Kontrolle über Logistikketten
- Kommunikation
- Informationsbeschaffung
- Korrespondenz mit Geschäftspartnern, Lieferanten und Kunden
- Kalkulation
- Vertragsabschlüsse
- Rechnungswesen
Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass der Speditionskaufmann einerseits Experte fürs Transportwesen und andererseits echter Kaufmann ist. Diese Kombination eröffnet Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung vielversprechende Perspektiven.
Verdienstmöglichkeiten für Speditionskaufleute
Rosige Aussichten sind ohne Frage ein Argument, das für eine Qualifizierung als Speditionskaufmann beziehungsweise Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung spricht. Zugleich sollte aber auch das Finanzielle stimmen, schließlich dient der Beruf dem Broterwerb und soll den Lebensunterhalt finanziell absichern.
Insbesondere Menschen, die in ihrem Erstberuf zuletzt keine Zukunft mehr sahen und aus diesem Grund über eine Umschulung zur Speditionskauffrau nachdenken, achten sehr auf die Verdienstmöglichkeiten, die sich im Anschluss an die Qualifizierungsmaßnahme ergeben. Das durchschnittliche Gehalt ist folglich eine wichtige Information und kann trotz vieler Variablen auf rund 20.000 Euro bis 36.000 Euro brutto im Jahr beziffert werden.
Wer sich auch nach der Umschulung weiter engagiert und hin und wieder Weiterbildungsangebote nutzt, kann seine Position sichern, weiter aufsteigen und so auch die eine oder andere Gehaltserhöhung erreichen.
Die Ausbildung zum Speditionskaufmann
Menschen, die Gefallen an dem Berufsbild des Speditionskaufmanns finden und diesen Weg einschlagen möchten, begeben sich typischerweise auf die Suche nach einer klassischen Ausbildung im dualen System. Im Zuge dessen ist zunächst zu beachten, dass der Speditionskaufmann 2014 durch den Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung abgelöst wurde.
Innerhalb von drei Jahren werden die Auszubildenden dann auf die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer vorbereitet, die mit dem Abschluss des nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannten Berufs endet. Darauf kann man dann seine weitere berufliche Laufbahn aufbauen und so eine interessante Karriere im Speditionswesen starten.
Die Umschulung zum Speditionskaufmann
Nicht nur die duale Berufsausbildung kann zum Berufsabschluss als Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung führen, denn angehende Speditionskaufleute können auch im Rahmen einer Umschulung qualifiziert werden. Zielgruppe solcher Maßnahmen sind nicht etwa Jugendliche, die gerade die Schule hinter sich gebracht haben, sondern vielmehr Erwachsene mit abgeschlossener Ausbildung, denen nun ein Berufswechsel bevorsteht.
Damit dieser gelingt und sie über die erforderlichen Grundlagenkompetenzen verfügen, bietet sich eine Umschulung als zweite Ausbildung an. Am Ende der Qualifizierung steht ebenfalls der Abschluss nach dem Berufsbildungsgesetz, der nach erfolgreicher IHK-Prüfung verliehen wird. Hinsichtlich der Anerkennung muss man folglich keine Abstriche machen und sollte die Umschulung vielmehr als große Chance sehen, in die boomende Logistikbranche einzusteigen.
Voraussetzungen, Dauer und Kosten der Umschulung zum Speditionskaufmann
Formell gibt es keine bestimmten Voraussetzungen für die Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung, so dass man auch in Zusammenhang mit einer Umschulung nicht davon ausgehen muss. Umschulungsmaßnahmen richten sich aber speziell an Berufserfahrene, so dass eine abgeschlossene Erstausbildung sowie gewisse Berufspraxis durchaus vorausgesetzt werden können.
Die konkreten Voraussetzungen hängen auch davon ab, ob es eine betriebliche oder außerbetriebliche Umschulung zum Speditionskaufmann sein soll. Grundsätzlich sollten Interessenten sich stets mit den Anbietern in Verbindung setzen, um so mehr zu den Voraussetzungen aus erster Hand zu erfahren.
Betrachtet man die Voraussetzungen einer Umschulung zum Speditionskaufmann unter dem Aspekt der Finanzierung und Förderung, rücken wiederum andere Punkte in den Mittelpunkt des Interesses. Insbesondere im Falle einer außerbetrieblichen Umschulung über eine private Bildungseinrichtung können recht hohe Lehrgangsgebühren anfallen. Darüber hinaus laufen die Lebenshaltungskosten weiter, deren Finanzierung in Ermangelung eines regelmäßigen Einkommens ebenfalls sehr schwierig sein kann.
Grundsätzlich können Umschüler finanzielle Unterstützung beim zuständigen Leistungsträger erhalten, sofern dieser die Umschulung zur Speditionskauffrau befürwortet. Dabei stellt sich angehenden Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung natürlich die Frage, wer die Kosten in ihrem Fall übernehmen könnte. Liegen gesundheitliche Einschränkungen vor, die zu einer Erwerbsminderung geführt haben, ist man bei der Rentenversicherung an der richtigen Adresse. Diese hat großes Interesse an der Wiedereingliederung Erwerbsgeminderter in den Arbeitsmarkt und kommt folglich als Leistungsträger für eine Umschulung in Betracht. Im Gegensatz dazu liegt die Zuständigkeit beim Arbeitsamt, wenn der potenzielle Umschüler arbeitslos ist oder ihm eine Arbeitslosigkeit droht.
Wenn es um die Rahmenbedingungen einer Umschulung zum Speditionskaufmann geht, dürfen Angaben zur Dauer keinesfalls fehlen. Der Wunsch, nach der Maßnahme direkt durchzustarten, ist oftmals so groß, dass Umschüler nur wenig Geduld aufbringen können. Ein wenig müssen sie sich aber dennoch gedulden, denn in der Regel nimmt eine Umschulung zwei Jahre in Vollzeit in Anspruch.
Welche Alternativen gibt es zur Umschulung zur Speditionskauffrau?
Dass die Umschulung zur Speditionskauffrau beziehungsweise zum Speditionskaufmann äußerst reizvoll sein kann, liegt mehr oder weniger auf der Hand, bedeutet aber keineswegs, dass es keine Alternativen gibt. Eine besonders vielversprechende Option ist beispielsweise ein Fernstudium, das als berufsbegleitendes Studium beispielsweise in Logistikmanagement, Supply Chain Management oder Transportwesen zum Bachelor oder Master führen kann. Ansonsten sind Umschulungen in anderen kaufmännischen Berufen ebenfalls geeignete Alternativen.