Weiterbildung Bautechniker
Die Weiterbildung zum Bautechniker beziehungsweise zur Bautechnikerin genießt ein hohes Ansehen in der Baubranche und kann erfolgreichen Absolventen zu einem gezielten Aufstieg auf der Karriereleiter verhelfen. All diejenigen, die bereits in der Baubranche tätig sind und eine leitende Position mit mehr Verantwortung anstreben, sollten die Bautechniker-Weiterbildung ins Auge fassen.
Zunächst lohnt es sich aber, das Berufsbild genauer unter die Lupe zu nehmen, um die Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten zu ergründen. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte lässt sich feststellen, inwiefern man mit der Fortbildung zum/zur Bautechniker/in die richtige Entscheidung für den weiteren beruflichen Werdegang trifft.
Inhaltsverzeichnis
Karrierechancen als Bautechniker/in
Bautechniker/innen finden im gesamten Bauwesen spannende Beschäftigungsmöglichkeiten vor und können an unterschiedlichsten Bauvorhaben teilhaben. Das Aufgabenspektrum reicht dabei von der Planung bis hin zur Durchführung des Bauprojektes. Bautechniker begleiten somit sämtliche Phasen eines solchen Vorhabens und sind nicht selten die zentralen Ansprechpartner auf dem Bau. Je nach Einsatzbereich können aber auch vollkommen andere Aufgaben auf versierte Bautechniker/innen zukommen.
Die Bewertung von Immobilien, Prüfung von Bauanträgen, Erstellung von Ausschreibungen oder auch Kontrolle arbeitsrechtlicher Vorschriften sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Aufgrund der vielfältigen Kompetenzen, die qualifizierte Bautechniker mitbringen, kann es kein vollkommen einheitliches Berufsbild geben. Stattdessen ist es unter anderem wichtig zu wissen, dass Bautechniker/innen vor allem in den folgenden Bereichen aussichtsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten vorfinden:
- Bauunternehmen
- Versicherungen
- Banken
- Ingenieurbüros
- Bauämter
- Architekturbüros
Verdienstmöglichkeiten für Bautechniker/innen
In vielen Betrieben des Baugewerbes werden Fachkräfte händeringend gesucht, weshalb Bautechniker über ausgezeichnete Karrierechancen verfügen. Damit allein ist es allerdings noch nicht getan, schließlich kommt es auch auf die Verdienstmöglichkeiten an.
Bevor man sich die zusätzliche Belastung einer Weiterbildung in Sachen Bautechnik auflädt, möchte man schließlich wissen, ob sich das Ganze auch bezahlt macht. Je nach Einsatzbereich und vorheriger Tätigkeit kann es beim Einkommen durchaus gravierende Unterschiede geben. In der Regel lässt sich das durchschnittliche Gehalt aber dennoch auf etwa 28.000 Euro bis 50.000 Euro brutto im Jahr beziffern.
Die Weiterbildung zum Bautechniker
Die Qualifizierung als staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtung Bautechnik findet typischerweise an Fachschulen statt. Grundsätzlich haben angehende Bautechniker/innen die Wahl, ob sie das Ganze in Vollzeit angehen oder die Weiterbildung berufsbegleitend in Teilzeit absolvieren.
Darüber hinaus müssen sie sich auch für einen der folgenden Schwerpunkte entscheiden:
- Hochbau
- Tiefbau
- Ausbau
- Bausanierung und Bauerneuerung
- Stahlbetonbau
- Baubetrieb
Aus den Schwerpunkten ergeben sich die konkreten Inhalte der Bautechniker-Weiterbildung sowie die anschließenden Karrierepfade. Durch die staatliche Prüfung erhält der Abschluss die offizielle Anerkennung und erweist sich als ausgezeichnete Wahl für eine Karriere in der Baubranche. Dafür sorgen auch die Schwerpunkt-übergreifenden Inhalte, wie zum Beispiel die Baukostenrechnung, Baustellenplanung, das technische Zeichnen, die Vermessungstechnik sowie der Entwurf und die Konstruktion von Bauwerken.
Voraussetzungen, Dauer und Kosten
Da es sich bei der Weiterbildung zum Bautechniker um eine typische Aufstiegsfortbildung handelt, müssen Teilnehmer eine gewisse Vorbildung mitbringen. Diese sollte aus einer Ausbildung und einschlägigen Berufspraxis in einem der folgenden Berufe bestehen:
- Maurer/in
- Zimmerer/Zimmerin
- Fliesenleger/in
- Straßenbauer/in
- Bauzeichner/in
- Tischler/in
- Trockenbaumonteur/in
Je nach Lehrgangsform sind dann zwei bis vier Jahre bis zur staatlichen Abschlussprüfung als Techniker/in der Fachrichtung Bautechnik einzurechnen. Staatliche Fachschulen erheben dabei keine Gebühren, während private Anbieter Lehrgangsgebühren von beispielsweise 2.000 Euro bis 5.000 Euro aufrufen. Die Kosten können also sehr unterschiedlich ausfallen.
Hinsichtlich der Details der Bautechniker-Weiterbildung ist es ratsam, die einzelnen Anbieter zu kontaktieren und sich so Informationen aus erster Hand zu sichern.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Bautechniker/innen
Nach erfolgreichem Abschluss der Bautechniker-Weiterbildung darf man sich staatlich geprüfte/r Bautechniker/in nennen und kann dementsprechend durchstarten. Techniker mit der Fachrichtung Bautechnik sollten es allerdings auch nicht versäumen, im Laufe ihrer Berufstätigkeit weitere Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen. Nur so vermeiden sie einen Stillstand und können stattdessen ihre Karriere weiter vorantreiben.
Seminare sind beliebte Möglichkeiten, sich auf fachlicher Ebene weiterzuentwickeln, und können beispielsweise die folgenden Themen aufgreifen:
- Tiefbau
- Hochbau
- Ausbau
- Bausanierung
- Stahlbetonbau
- CAD
- Baustellenleitung
- Baurecht
- Konstruktion
- Straßenbau
- Wasserbau
- Kanalbau
- Qualitätsmanagement
- Projektmanagement
- Statik
- Bauphysik
- Vermessungstechnik
Techniker/innen der Fachrichtung Bautechnik, die sich nicht bloß mit einfachen Seminaren zufriedengeben möchten, sondern einen höheren beruflichen Abschluss anstreben, können über diverse Anbieter so manche Fortbildung absolvieren und dabei beispielsweise eine der folgenden Qualifikationen erlangen:
- Fachkraft für Arbeitssicherheit
- Technische/r Betriebswirt/in
- Wirtschaftstechniker/in
Berufsbegleitendes Studium für Bautechniker
Dass im Baugewerbe vielfach Ingenieurinnen und Ingenieure fehlen, kommt Bautechniker/innen grundsätzlich zugute, weil sie oftmals diese Lücke schließen. Die Bedeutung akademischer Abschlüsse lässt sich aber dennoch nicht leugnen, so dass Techniker der Fachrichtung Bautechnik zuweilen mit sich hadern und bereuen, dass sie kein einschlägiges Studium abgeschlossen haben. Daran muss allerdings niemand verzweifeln, schließlich besteht unter anderem in den folgenden Fächern die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Studiums:
- Bauingenieurwesen
- Baumanagement
- Bauwirtschaft
- Stadtplanung
- Baubetriebswirtschaft
- Baustoffingenieurwissenschaft
- Wirtschaftsingenieurwesen
Per Fernstudium, Abendstudium oder auch Wochenendstudium können Bautechniker so den Bachelor oder Master erlangen. Ein berufsbegleitendes Studium ist ohne Frage eine große Herausforderung, doch im Gegenzug können sich die beruflichen Perspektiven absolut sehen lassen. Einer wahren Bilderbuchkarriere steht so nichts mehr im Wege.