Pflegeberater Weiterbildung
Wenn es um eine Pflegeberater-Weiterbildung geht, denken die meisten Menschen zunächst an eine Qualifizierung nach § 7a SGB XI. Nur allzu oft wird so vergessen, dass auch bei qualifizierten Pflegeberatern immer wieder ein gewisser Weiterbildungsbedarf besteht. Stillstand ist zu vermeiden und nicht erst in Zeiten des lebenslangen Lernens ein echtes Hindernis für die weitere Entwicklung der Karriere.
Wer also bereits in der Pflegeberatung tätig ist und gewisse Ambitionen verfolgt, sollte sich nach geeigneten Weiterbildungen für Pflegeberater/innen umsehen. Hier gibt es durchaus viele Möglichkeiten, sodass man seine berufliche Laufbahn weiter vorantreiben kann. Fachkräfte aus der Pflege, die sich der Beratung verschrieben haben, sollten also die Gelegenheit nutzen, sich fachlich weiterzuentwickeln, indem sie die eine oder andere Weiterbildung in Anspruch zu nehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Berufliche Perspektiven als Pflegeberater
- 2 Das Gehalt als Pflegeberater
- 3 Wie wird man Pflegeberater?
- 4 Pflegeberater-Weiterbildung per Fernstudium
- 5 Voraussetzungen, Dauer und Kosten von Pflegeberater-Weiterbildungen
- 6 Seminare als Weiterbildungen für Pflegeberater
- 7 Berufsbegleitendes Studium als Weiterbildung in Sachen Pflegeberatung
- 8 Wer profitiert ganz besonders von einer Pflegeberater-Weiterbildung?
- 9 Wie geht es nach der Weiterbildung zur Pflegeberaterin weiter?
- 10 Was macht den besonderen Reiz der Pflegeberater-Weiterbildung aus?
- 11 Achtung! Tipps für eine erfolgreiche Pflegeberater-Weiterbildung:
Berufliche Perspektiven als Pflegeberater
Grundsätzlich lohnt es sich zunächst, das Berufsbild des Pflegeberaters einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei geht es nicht nur um die Aufgaben, sondern auch um die Entwicklungsmöglichkeiten in der Pflegeberatung. Pflegeberater sind überall dort gefordert, wo in Zusammenhang mit einer professionellen Pflege Beratungsbedarf besteht. In Anbetracht der Tatsache, dass eine eingetretene Pflegebedürftigkeit das Leben des Pflegebedürftigen und auch seiner Angehörigen gewissermaßen auf den Kopf stellt, sind hier vielfach Pflegeberater gefordert.
Betroffene sollten eine solche Pflegeberatung nutzen, um sich ein genaues Bild von der aktuellen Situation und den daraus resultierenden Möglichkeiten zu machen. Pflegeberater/innen widmen sich zunächst der Erfassung der Situation und des Hilfsbedarfs, um anschließend einen geeigneten Versorgungsplan auszuarbeiten. Darüber hinaus stehen sie den Ratsuchenden Rede und Antwort und geben bereitwillig Auskunft über die Möglichkeiten einer pflegerischen Versorgung und die dazugehörigen Formalitäten. Die Pflegeberaterin beziehungsweise der Pflegeberater ist für Pflegebedürftige und Angehörige so oftmals der erste Ansprechpartner, wenn es um die Beantragung eines Pflegegrades, Pflegehilfsmittel oder Sozialleistungen geht.
Pflegeberater/innen sind oftmals auf selbständiger Basis tätig, ansonsten ergeben sich vor allem in den folgenden Bereichen spannende Beschäftigungsmöglichkeiten:
- ambulante Pflegedienste
- Pflegeeinrichtungen
- Behindertenhilfe
- Pflegekassen
- Verbände
- Kliniken und Krankenhäuser
- Krankenkassen
- Sozialämter
- Beratungsstellen
Das Gehalt als Pflegeberater
Pflegeberater/innen treibt üblicherweise der Wunsch an, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen beizustehen und zu einer bestmöglichen Versorgung zu verhelfen. Auf diese Art und Weise soll trotz Pflegebedürftigkeit eine möglichst hohe Lebensqualität erreicht werden. Nichtsdestotrotz ist die Pflegeberatung nicht nur Berufung, sondern auch Beruf.
Dass dieser auch zum Broterwerb dient und ein regelmäßiges Einkommen sichern muss, liegt wohl auf der Hand. So stellt sich immer wieder die Frage nach den Verdienstmöglichkeiten als Pflegeberater. Das durchschnittliche Gehalt lässt sich im Allgemeinen auf rund 28.000 Euro bis 42.000 Euro brutto im Jahr beziffern. Allerdings variiert der konkrete Verdienst von Einzelfall zu Einzelfall.
Wie wird man Pflegeberater?
All diejenigen, die Gefallen an dem Berufsbild des Pflegeberaters finden und diesen Beruf ergreifen möchten, benötigen eine Qualifikation nach § 7a SGB XI. Im Rahmen einer entsprechenden Weiterbildung können Interessierte diese erwerben und so den Grundstein für eine Laufbahn in der Pflegeberatung legen.
Verschiedene Anbieter sind hier aktiv und vermitteln im Rahmen der Pflegeberater-Qualifizierung unter anderem die folgenden Kenntnisse und Kompetenzen:
- Pflegefachwissen
- Grundlagen der Medizin
- Kommunikation
- Case Management
- Sozialrecht
Pflegeberater-Weiterbildung per Fernstudium
Wer Pflegeberater/in werden möchte, sollte besonderen Wert auf eine Anerkennung der Qualifikation nach § 7a SGB XI legen, denn ansonsten ist eine Berufsausübung als Pflegeberater nicht möglich. Die Teilnahme an einem Präsenzlehrgang in Vollzeit ist allerdings längst nicht allen Interessierten möglich, schließlich müssen sie weiterhin ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen.
Das Angebot verschiedener Fernschulen, die Pflegeberater-Weiterbildung per Fernstudium zu absolvieren, kommt da sehr gelegen und bietet die Flexibilität, die für die Vereinbarkeit von Beruf und Weiterbildung erforderlich ist. Zeitlich und örtlich unabhängig kann man sich so im Rahmen eines Fernkurses mit der Pflegeberatung auseinandersetzen und sich für diese qualifizieren.
Insbesondere für Menschen, die bereits berufspraktische Erfahrungen aus dem Pflegebereich vorweisen können, muss der Distanzunterricht kein Nachteil sein. Man muss einen Fernlehrgang also keineswegs kategorisch ausschließen und sollte diese flexible Qualifizierungsform durchaus in Erwägung ziehen.
Voraussetzungen, Dauer und Kosten von Pflegeberater-Weiterbildungen
Die Pflegeberater-Weiterbildung richtet sich vornehmlich an einschlägig vorgebildete Personen und qualifiziert diese als zertifizierte Pflegeberater des GKV-Spitzenverbandes. Voraussetzung für die Teilnahme ist somit der Berufsabschluss als Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in oder Sozialversicherungsfachangestellte/r.
Weiterhin können auch Absolventen des Studiums der Sozialarbeit zugelassen werden. Konkrete Informationen hinsichtlich der jeweiligen Voraussetzungen erhalten angehende Pflegeberater bei den Trägern der Weiterbildungen. Die Maßnahme nimmt dabei mindestens 400 Stunden in Anspruch, wobei die Dauer je nach Lehrgangsform variieren kann. Grundsätzlich sollte man hier von drei bis zwölf Monaten ausgehen.
Die Kosten schwanken je nach Anbieter ebenfalls stark, sodass es hier keine pauschalen Angaben geben kann. Es kann durchaus ein vierstelliger Betrag zusammenkommen, doch mit Bildungsgutschein kann man auch kostenlos an der Weiterbildung teilnehmen.
Seminare als Weiterbildungen für Pflegeberater
Nach der Qualifizierung als Pflegeberater ist man selbstverständlich nicht allwissend und kann immer wieder etwas dazulernen. Eine gute Gelegenheit dazu bieten unter anderem Seminare verschiedener Anbieter. Diese nehmen nicht viel Zeit in Anspruch und können den Kompetenzbereich nachhaltig erweitern. Relevante Themen können dabei unter anderem sein:
- Sozialrecht
- Mediation
- Case Management
- Organisation
Berufsbegleitendes Studium als Weiterbildung in Sachen Pflegeberatung
All diejenigen, die bereits Pflegeberater sind oder nach einer Alternative suchen, sollten wissen, dass im Pflegebereich einige berufsbegleitende Studiengänge existieren, die nicht nur zusätzliches Wissen vermitteln, sondern mit dem Bachelor oder Master auch zu einem akademischen Grad mit internationaler Anerkennung führen. Relevante Fächer, die zuweilen sogar als berufsbegleitendes Fernstudium angeboten werden, sind unter anderem:
- Pflegemanagement
- Pflegewissenschaft
- Prävention, Therapie und Rehabilitation
- Gesundheitsökonomie
- Health Care Management
- Case Management
- Gesundheitswesen
Voraussetzungen, Dauer und Kosten eines berufsbegleitenden Studiums für Pflegeberater
Voraussetzung für ein berufsbegleitendes Studium im Bereich der Pflegeberatung sind gewisse Kenntnisse aus der Pflege, Belastbarkeit sowie viel Disziplin. Zudem ist für den Bachelor das (Fach-)Abitur, eine berufliche Qualifizierung oder der Abschluss einer beruflichen Aufstiegsfortbildung erforderlich.
Dann kann man in sechs bis zwölf Semestern den Bachelor erlangen. Wer stattdessen den postgradualen Master anstrebt, muss nicht nur vier bis acht Semester einkalkulieren, sondern zudem auch ein Erststudium erfolgreich abgeschlossen haben.
Wie hoch die Studiengebühren ausfallen, lässt sich pauschal nicht beantworten, oftmals werden aber durchaus ein paar Tausend Euro fällig. Detailliertere und vor allem verbindliche Informationen erhalten Interessierte bei den verschiedenen Anbietern.
Wer profitiert ganz besonders von einer Pflegeberater-Weiterbildung?
Der Pflegesektor erlebt seit einiger Zeit einen akuten Fachkräftemangel, so dass grundsätzlich auch Quereinsteiger/innen gute Chancen haben, hier nach entsprechender Qualifizierung Fuß zu fassen. Die Pflegeberater-Weiterbildung nach § 7a SGB XI ist aber hauptsächlich für Angehörige von Pflegeberufen überaus reizvoll und verlockend. So sollten vor allem Menschen, die einem der folgenden Berufe nachgehen, ernsthaft über eine Weiterbildung zum Pflegeberater nachdenken:
- Altenpfleger/in
- Gesundheits- und Krankenpfleger/in
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
- Sozialversicherungsfachangestellte/r
Wie geht es nach der Weiterbildung zur Pflegeberaterin weiter?
Nach erfolgreichem Abschluss der Pflegeberater-Weiterbildung kann man in der Pflegeberatung durchstarten. Allerdings sollte man sich nicht dauerhaft auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern sich Gedanken über weitere Karrierebausteine machen. Dabei kann es sich beispielsweise um Seminare und Workshops zu einzelnen Themen handeln, um sich zu spezialisieren. Ansonsten sind vielleicht auch die folgenden Weiterbildungen interessante Optionen für Pflegeberater/innen:
- Fachaltenpfleger/in
- Praxisanleiter/in
- Fachwirt/in Alten- und Krankenpflege
- Fachwirt/in Prävention und Gesundheitsförderung
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen
- Betriebswirt/in im Gesundheits- und Pflegemanagement
- Pflegedienstleiter/in
- Pflegesachverständige/r
- Altentherapeut/in
Zu guter Letzt darf auch die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Studiums nicht außer Acht gelassen werden. Beispielsweise per Fernstudium kann man unter anderem Pflegemanagement, Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik oder auch Gerontologie studieren.
Was macht den besonderen Reiz der Pflegeberater-Weiterbildung aus?
Die Attraktivität der Pflegeberater-Weiterbildung ergibt sich aus der hohen Nachfrage nach kompetentem Personal im Pflegesektor. Zudem wirkt sich der demografische Wandel auf die gesamte Gesellschaft aus und macht die Pflege zu einem wichtigen Thema, das allerdings auch Fragen aufwirft. Außerdem darf man nicht vergessen, dass mittlerweile von Gesetzes wegen ein Anspruch auf eine individuelle Pflegeberatung bestehen kann. Angesichts all dieser Faktoren steht es außer Frage, dass eine Pflegeberater-Weiterbildung überaus reizvoll sein kann.
Achtung! Tipps für eine erfolgreiche Pflegeberater-Weiterbildung:
Dass die Weiterbildung zum Pflegeberater hin und wieder eine echte Herausforderung sein kann, bleibt nicht aus und wird von vielen Interessierten als Hindernis empfunden. Man sollte sich allerdings nicht einschüchtern lassen und bedenken, dass es sich lohnt, Zeit, Kraft und auch Geld in die Qualifizierung für die Pflegeberatung zu investieren. Damit dieses Vorhaben gelingt und man schlussendlich karrieretechnisch vorankommt, sollten die folgenden Tipps aus der Otti.de-Redaktion beherzigt werden.
Finden Sie die richtige Lehrgangsform!
Die Pflegeberater-Weiterbildung wird in den unterschiedlichsten Varianten angeboten. In Vollzeit, Teilzeit oder auch per Fernkurs kann man sich intensiv mit der Pflegeberatung auseinandersetzen. Bei der Auswahl sollte man nicht nur auf die persönliche Lebenssituation Rücksicht nehmen, sondern auch das eigene Lernverhalten beachten. Die Lehrgangsform muss schließlich zum Lerntyp passen, denn ansonsten ist das Ganze mehr oder weniger zum Scheitern verurteilt.
Stellen Sie die Anerkennung der Pflegeberater-Weiterbildung sicher!
Unabhängig von der Lehrgangsform und dem jeweiligen Anbieter soll die Weiterbildung zum Pflegeberater als weiterer Karrierebaustein fungieren. Damit es dabei zu keinen Schwierigkeiten kommt, ist die Anerkennung unbedingt abzusichern. Interessierte sind grundsätzlich immer dann auf der sicheren Seite, wenn es sich um eine Weiterbildung zum Pflegeberater nach § 7a SGB XI handelt.